Vorbereitung auf Extremwetter: Starkregen im Fokus
Als Starkregen wird Niederschlag von mindestens 15 bis 25 Litern pro Quadratmeter in einer Stunde bezeichnet. Er kann lokal eng begrenzt auftreten und je nach Intensität unterschiedliche Gefahren und Schäden verursachen, wie Rückstau, Erosion oder Gesundheitsrisiken. Der Deutsche Wetterdienst warnt in drei Stufen vor Starkregen, heftigem Starkregen und extrem heftigem Starkregen.
Durch vorsorgende Maßnahmen können die Auswirkungen von Starkregenereignissen minimiert werden. Starkregenvorsorge ist eine gemeinschaftliche Aufgabe. Während die öffentliche Hand beispielsweise für das Kanalnetz verantwortlich ist, sind private Haueigentümer/-innen zur Vorsorge am Eigenheim verpflichtet. Zuvor sollte geprüft werden, ob das Grundstück durch die Folgen von Starkregen gefährdet ist.
Das Bundesamt für Kartographie und Geodäsie hat Ende 2024 die Hinweiskarte Starkregengefahren für Niedersachsen auf dem Geoportal des Bundes veröffentlicht. Die Karte veranschaulicht, welche Gebiete bei Starkregen möglicherweise von Überflutungen betroffen sein könnten. Dabei werden potenzielle Auswirkungen von zwei verschiedenen Niederschlagsereignissen abgebildet: einem außergewöhnlichen Ereignis (60-70 Liter pro m2 in einer Stunde) und einem extremen Ereignis (100 Liter pro m2 in einer Stunde), was ungefähr zehn Gießkannen auf einem Quadratmeter entspricht. Für ein richtiges Verständnis der Karte ist zu beachten, dass in dem Modell der gesamte Niederschlag an der Oberfläche abfließt, da das Kanalnetz und die Versickerung bei der Berechnung vernachlässigt wurden. Daher sind die dargestellten Wassertiefen als grobe Näherungswerte zu verstehen. Die Karte dient als Orientierungshilfe und bildet eine wichtige Grundlage für die Gefahreneinschätzung sowie die Planung weiterer Maßnahmen zum Schutz vor Starkregen.
Damit Kommunen Hausbesitzende bei der Vorsorge unterstützen können, hat der Landkreis Osnabrück in Kooperation mit der Deutschen Vereinigung für Wasserwirtschaft, Abwasser und Abfall e. V. (DWA) eine zweitägige Schulung zur Starkregenvorsorge-Beratung angeboten. In mehreren Vorträgen wurde unter anderem die Durchführung von Gefährdungsanalysen, das Regenwassermanagement und der Objektschutz thematisiert. Die Teilnehmenden kamen aus sieben Kommunen und von einem Unterhaltungsverband. Zu ihnen gehörte auch die Klimaschutzmanagerin aus Hasbergen. Sie steht Bürgerinnen und Bürgern im Rathaus für Fragen zur Starkregenvorsorge zur Verfügung und gibt Tipps für Schutzmaßnahmen. An dieser Stelle sollen bereits drei hilfreiche Handlungsempfehlungen genannt werden:
- Warten Sie regelmäßig Ihre Dachentwässerung, wie Dachrinnen und Fallrohre.
- Überprüfen Sie regelmäßig die Rückstausicherung.
- Lagern Sie wertvolle Gegenstände nicht im Keller und bocken Sie sensible Anlagen auf.
Eine weitere vorbeugende Maßnahme ist die Entsiegelung von Flächen, um die Versickerung von Regenwasser zu erhöhen. Im Rahmen der KUNA-Förderung unterstützt die Gemeinde Hasbergen die Flächenentsiegelung mit 3 € pro Quadratmeter, höchstens jedoch mit 300 €. Voraussetzung ist, dass der Förderantrag vor Anschaffungs- bzw. Baubeginn gestellt wird und die Vegetationsfläche mindestens 10 Quadratmeter beträgt.
Unter den folgenden Links finden Sie wichtige Informationen zum Thema Starkregen:
- Landkreis Osnabrück: Flyer „Starkregen: Information & Handlungsempfehlungen“
- Land Niedersachsen: Tipps für die Vorsorge und für den Ernstfall
- Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe: Naturgefahr Starkregen
Es ist wichtig zu wissen: Einen 100-prozentigen Schutz vor Starkregen gibt es nicht. Wer jedoch gut informiert und vorbereitet ist, kann im Ernstfall richtig handeln.
Für weitere Auskünfte zur Starkregenvorsorge in Hasbergen wenden Sie sich gerne an die Klimaschutzmanagerin Frau Schürmann, persönlich zu den Öffnungszeiten des Rathauses, telefonisch unter 05405 502 422 oder per E-Mail an schuermann@hasbergen.de.



